Königsberger Klopse gehören zu meiner Kindheit wie mein Puppenhaus, mein Kaufmannsladen und meine elektrische Eisenbahn. Meine Mutter hat dieses Gericht oft und sehr gut zubereitet, und ich habe es geliebt. 

Nachdem ich aus dem Haushalt meiner Mutter ausgezogen bin, verschwand dieses Essen aus meinem Leben. Schade! Es gab so viel neue Speisen und Gerichte, die ich ausprobieren wollte, so dass ich diese gute alte Küche in den Hintergrund verdrängte. Lust darauf, dieses sehr einfach zuzubereitende Gericht endlich wieder einmal zu essen und es vor allem endlich einmal selbst zuzubereiten, hatte ich schon lange.

Ich glaube, dass ich mich nicht an die Zubereitung getraut habe, weil ich Angst hatte, dass ich die Königsberger Klopse nicht so hinbekommen würde, wie meine Mum sie immer serviert hatte. 

Und ehrlich gesagt, habe ich es auch nicht so hinbekommen, wie sie.

Königsberger Klopse sind auch bekannt unter den Bezeichnungen Saure Klopse, Kapernklopse oder Soßenklopse. Für diese ostpreußische Spezialität werden gekochte Fleischklöße in einer hellen Sauce mit Kapern serviert.  

Und genau das war in meiner Zubereitung das Problem, welches dieses Gericht jedoch genau zu meinem Spezialgericht hat werden lassen. Da ich für meine Sauce keine Brühe sondern Kalbsfond verwendet habe, hatte sie keine Chance zu einer hellen Sauce zu werden. Daraufhin habe ich dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt und sie mit einer dunklen an Stelle einer hellen Mehlschwitze angedickt.

Geschmeckt hat dieses Gericht aber unendlich lecker! Es sah nur eben nur nicht so aus, wie jenes, welches meine Mum servierte. 

Mein Karsten kannte das Essen ebenfalls aus seiner Kindheit. Im Gegensatz zu mir, hat er es jedoch gehasst. Nachdem er allerdings meine Variante dieses Traditionsgerichts probiert hatte, war er hin und weg. Er hat sich endlich in dieses Rezept verliebt und möchte, dass ich es niemals anders zubereite als so, wie ich es Euch heute und hier präsentiere.

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